Gesehen im Waagenbau |
Nach Hamburg fahren und feiern gehen, Mittwochabend, und dann meckern das nichts los ist -"Ich dachte ich bin in einer Großstadt", das haben wir gerne. Ich beuge mich zu ihm rüber, nicke verständnisvoll und erkläre dann ganz langsam, dass es sogar in der Großstadt Menschen gibt, die am nächsten Tag arbeiten müssen. Natürlich ist das ein Schock für den Bielefelder Schnöselmenschen, der erstmal verdaut werden muss und kaum ist das getan, verlangt er plärrend, dass wir zwei Eingeborenen ihm dann doch mal bitte zeigen sollen wo Mittwochsabends etwas los ist... um zwanzignachzwölf...
Freundin und ich, angefixt durch den Apell an unsere Eingeborenenehre, schnappen uns den plärrenden Bielefelder samt Münchnernochschnöseliger Freund. Wir zaubern den Plan einer Stadtführung, mit dem Ziel eine geeignete Party zu finden aus unserem imaginären Zylinder, ohne natürlich die Ästhetik der Mittwochnächtlichen Stadt aus den Augen lassen zu wollen.
"Wo solls denn hingehen?" "Erstmal durch die Schanze richtung Hamburger Berg" "Wie weit ist das denn?" "Ach, das dauert nicht lang, 20 Minuten zu Fuß".
Diese Aussage hat zur Folge, dass der Münchner zum ersten Mal seine Nase aus seinem Iphone zieht und uns schockiert ansieht, dann senkt er diese wieder hinein und wühlt hektischen Fingers und irren Blickes nach einem Taxi.
Wer hat der hat, denken wir uns und überreden den Münchner seinen Taxiplan auf einen späteren, unbestimmten Zeitpunkt zu verlegen und ersteinmal die Mittwochabendliche Ästhetik Hamburgs mit uns zu erleben.
20 Jammerige Minuten später erreichen wir den Berg. Und wie wird man nölige Schnösel los? Ab ins Injection (dort geht man nur hinein, wenn man immun gegen Tripper, fremden Schweiß und sonstige Ekligkeiten ist). Und tschüss ihr zwei, viel Spaß.
Die Moral von der Geschicht: Nimm unbedingt herrenlose Kerle mit... Nicht!
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