Kommt beispielsweise ein durch Alter oder Krankheit benachteiligtes, oder ein trächtiges Herdenmitglied vorbei, sollte man der Norm entsprechend seinen Platz räumen. Aber welcher Jäger gibt schon freiwillig seine Beute auf?
Nur der Druck der Standgesellschaft kann das Sitzindividuum durch DEN Blick dazu bewegen, man hat doch ein Herz.
Dies lässt sich umgehen, indem man die stolzgeschwellte Brust oder den erhabenen Gesichtsausdruck wohlwollend im Spiegelbild betrachtet.
Jedoch, alles eine Frage der Perspektive. Gehört man dem Stand des Standes an, blickt man von Oben auf die arme Wurst, die sich krampfhaft am Sitzpolster festkrallt, der verzweifelt starre Blick, ein ignorantes Stück, hat es keine gute Schule genossen? Man selber wäre natürlich sofort aufgesprungen, man bestehe darauf dem Alter, der Krankheit oder Schwangerschaft den Sitz zu überlassen, natürlich sei das kein Problem, fast schon eine Ehre.
Und so bedenkt man das Würstchen mit einem abschätzigen Blick und wendet das Gesicht ab um seine stolzgeschwellte Brust oder den erhabenen Gesichtsausdruck wohlwollend im Spiegelbild zu betrachten.
Aber..... was ist das? Es bewegt sich. Es steigt aus und lässt seine Beute zurück.
Aus dem erhabenen Blick wird ein wilder, ein Tunnelblick, die Armhaare stellen sich auf, das Blut beginnt zu kochen. Kleine Bläschen bilden sich vor dem Mund...Maul...
Alle Muskeln spannen sich an und man springt. Und ja.... Ist schneller als der Rest.
Und die Beute wieder hergeben? Warum zum Teufel sollte man das tun?!
Gesehen auf St.Pauli |
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