Dienstag, 17. Januar 2012

Metrosession

Musik, die man so noch nicht kennt.
Musik die man so auch nie wieder hören wird.
Musik für den Moment.

Jamsessions sind ein wahnsinnig interessantes Experiment, welches zwar auch schnell schiefgehen kann, jedoch ist das nicht passiert als ich in der New Essbar, früher Metropolis, in der Barnerstraße war, wo solch eine Session jeden Freitag stattfindet.
Das Wort kommt aus dem Englischen Jam von "improvisieren" und Session von "Sitzung". Im Klartext: Musiker kommen zusammen und spielen improvisierte Musik.
Ich war vorletzten Freitag dort, zum ersten Mal und hab das erst nicht gerafft, dass die Musik, die die vielen Menschen auf der Bühne da gerade produzieren,  nicht vorher geprobt wurde, dass das gar keine Band ist, sich die Musiker untereinander vielleicht gar nicht kennen. Erst als zwischendurch immer Leute von der Bühne gegangen sind oder sich andere dazugestellt, sich das Mikro geschnappt oder plötzlich angefangen haben Saxophon zu spielen dämmerte mir einiges. Und wirklich, es hört sich an wie... Musik. Jazz oder Funk oder Soul oder irgendwas anderes melodisches, was man nicht einordnen kann kann, manchmal gepaart mit Hip Hop oder Blues oder etwas anderem, was man nicht einordnen kann.
Wundersam finde ich, dass der Zuschauer die Verständigung zwischen den Musikern kaum mitbekommt und so ändert sich das Metrum plötzlich, als wärs abgesprochen gewesen.

Unterbrochen werden, kann meine Faszination nur durch narzisstische Menschen, die entweder ihr Zelt auf der Bühne aufschlagen und den ganzen Abend nicht bereit sind, mal den Platz für einen anderen Musiker freizumachen oder Leute, die denken sie seinen supergroßartig und müssten sich die ganze Zeit hervortun, sind sie aber gar nicht. Aber Ichbezogene Nasen hat man wohl überall denke ich.
Es ist halt nunmal das Prinzip, dass Jeder der Lust hat mal dran ist. Jeder spielt mal ein Solo, jeder spielt überhaupt mal. Wer sich als Solokünstler definiert, auf dem alle Augen die ganze Zeit zu lasten haben, der ist da definitiv falsch. (ein dringender Apell an zwei, drei Menschen).

Mitmachen kann eigentlich jeder, der sein Instrument beherrscht, fähig ist, auf andere zu hören und Lust auf ein bisschen Improvisation hat. Nähere infos zum mitmachen hier, hier oder hier

Dieses Video geht 10 Minuten. Ich würds ab ca Minute 5 anschauen. Oder ab Minute 8.


2 Kommentare:

  1. Cool, schade dass ich sowas bisher bei uns noch nicht entdeckt habe...

    Aber wahrscheinlich würde da auch keiner mit mir hin wollen. :D Kulturbanausen!

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  2. Falls es dich mal nach Hamburg verschlagen sollte, kann ich dir das nur wärmstens empfehlen =)

    Auch Kulturbanausen muss man manchmal zu ihrem Glück zwingen, ich würd mich auch bereit erklären den Fremdenführer zu spielen ;)

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