Mittwoch, 29. Januar 2014

Sperrmüllbild-Restyle

Ich habe einen ausgeprägten Sammeltrieb (Messie wäre vielleicht übertrieben, ich finde einfach gern, häufig, viele Dinge(schön)). Da trifft sich wunderbar (oder auch nicht, hab ich noch nicht entschieden), dass es in meiner Studien- und Wahlheimat noch Sperrmüll gibt. Und so passiert es, dass ich mit einer Freundin, die das gleiche Eichhörnchentum pflegt wie ich, losziehe und wild in aussortierten Möbeln und anderen Gegenständen wühle. Neben Lampenschirmen, einem Hocker, Lampenschirmen, meiner Kommode, meiner Gardinenstange, hatte ich Lampenschirme schon? und einer Teekanne, die mich allesamt begleiteten, weinte mich ein einsam im Regen stehendes Gemälde von 1937 an. Der Künstler schien weder bekannt noch beliebt zu sein, anders kann ich mir die unrühmliche Entsorgung seines Werkes nicht erklären. Trotz welliger Oberfläche fand es einen Platz bei mir über meinem Sessel und machte sich dort außerordentlich gut.


Aber irgendwann erlangte ich die Erkenntnis, dass der Künstler beim Malen unterbrochen worden sein muss, diese Lücke in dem Bild galt es zu füllen.
Als Hobbynerd habe ich selbstredend die kompletten Akte X Staffeln durchgesuchtet und wie von einer höheren Macht gesteuert (haha Insidernerdwitz) ploppte Mulders Poster vor meinem inneren Auge auf. (Wer kein Insiderdasein fristet, der klicke zum besseren Verständnis hier).
Long story short, hier mein Akte X inspiriertes Gemälde, Acryl auf Öl, in einstimmiger Zusammenarbeit mit Künstler von 1937, dem ich an dieser Stelle herzlich danken möchte, ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen.


Sonntag, 19. Januar 2014

Gesichtszirkus



Als Blogger kommt man - es sei denn man legt Wert auf die verschleiernde Maske der Anonymität - mitunter nicht darum, seine eigene Visage in die Kamera zu halten. Gut, ich bin immerhin keine Fashionbloggerin, so kommt es nicht drauf an, dass ich schön, schlank und elegant, fesh, cool, sexy, stylisch, swagger xyz aussehe, aber eine Selektion nach "Bauch eingezogen" und "nicht Bauch eingezogen" erfolgt trotzdem. Es ist tatsächlich erstaunlich, wie oft man beim Selbstauslöserfotosschießen denkt, man sehe alleszerberstend erotisch aus und wenn man sich das Endprodukt ansieht, bildet es nur eine sich wild verrenktende, gnomige Person mit angespannten Gesichtszügen ab. Auch bei Fremdfotografie hat der Auslöser ein Gespür für falsche Momente. Und somit landen die wundervoll menschlichen, Abgründe der eignen Person abbildenden Fotos mit Potential zur Erheiterung im allesverschluckenden Nirvana meines Projekteordners. Als schadenfroher, passioniert Outtakes guckender, hobbykaspernder Mensch (sobald eine Kamera auf mich gehalten wird), kann ich es mir allein aus den eben genannten Gründen keine Pseudoeitelkeit leisten und habe mich unter dem Motto "Ausgleichende Gerechtigkeit" durch meine gesammelten Projektfotos gewühlt und eine Kollektion mit dem Namen "Ich mache mich zum Obst der Woche" zusammengestellt.

Viva la Selbstironie







Sonntag, 12. Januar 2014

Wärmflaschenhülle mit Pinguinapplikation Tutorial

Wenn es eines gibt, was ich wirklich furchtbar finde, dann ist es Partnerlook. Meine ganze Familie hat eine Partnerlook-Aversion und da wir seit Jahren in dem gleichen Kurort, hauptsächlich gefüllt mit Menschen im Rentenalter, Urlaub machen, kommen wir damit auch überaus häufig in Berührung. Das Phänomen, dass sich Herrchen und Hund über die Zeit immer ähnlicher werden, scheint auch auf Beziehungen anwendbar zu sein und so fangen wir entweder an das Paar dezent mit einer Mischung aus Faszination und Ekel anzustarren oder reflexartig zu lästern (je nachdem wie ausgeprägt), wenn sich die sich der Individualität verweigernden Menschen mit den gleichen Anglerhüten, den gleichen neonbunten Regenjacken und den gleichen aus Obstverpackungen gefertigten Schuhen an, nähern. Aber nicht nur in den älteren Generationen ist dieser nicht vorhandene Sinn für Kreativität vertreten, auch Zwillinge werden ja gerne mal ununterscheidbar angekleidet. (Das frage ich mich übrigens schon länger: wenn ein Kind sich vollsaut, wird dann das andere mit umgezogen?)
Aber man sollte ja nicht zu laut rumpupen, wenn das tatsächlich der Lauf des Lebens ist, werden bald meine Eltern und später Partner und Ich fusionieren und Hand in Hand in praktischen Cargohosen aus dem Zweierpack für Sie und Ihn über die Prommenade schlappen.
Um den natürlichen Übergang von zwei Personen in eine zu unterstützen und ein wenig angenehmer zu gestalten, gab es dieses Jahr vom WeihnachtswICHtel praktische Wärmflaschen und -hüllen für Sie und Ihn aus flauschigem Fleece mit einer bezaubernden Pinguinapplikation, für gemeinsame Winterabende auf dem Sofa.


Ich habe mir Mühe gegeben, die Wärmflaschenhüllen und Pinguine trotzdem so unterschiedlich wie möglich zu gestalten, man ist ja schließlich kreativ.

Und so gehts:

Was man für die Wärmflaschenhülle braucht:

35cm Fleece bei einer Breite von 110cm oder 140cm
80cm Schrägband
Garn
Druckknopf oder Klettverschluss
Schnittmuster

Was man für die Applikation braucht
10x10 cm schwarzen Baumwollstoff
10 x 10 cm weißen Baumwollstoff
kleines Stück Baumwollstoff in Rot oder Orange
Bei Bedarf Vliesofix
Garn in Rot, Schwarz und Weiß
Applikationsbogen

Und so geht die Applikation:

Schritt 1
Applikation ausdrucken, ausschneiden und Teile zuschneiden.
(Wer Vliesofix benutzt bügle die Stoffe vor dem Zuschneiden zunächst darauf)
Der Körper wird einmal aus dem Schwarzen Baumwollstoff ausgeschnitten, der Bauch einmal aus dem weißen Baumwollstoff, die Augen zweimal aus dem weißen Baumwollstoff und das Teil für den Schnabel und die Füße aus dem Roten Baumwollstoff.


Schritt 2
Zunächst wird der Bauch auf den Körper gesteckt und mit weißem Garn und einem mittelbreiten, 

sehr engen Zickzackstich umrandet und auf diese Weise befestigt.  Danach folgt der Schnabel, der mit einem roten Garn angenäht wird und dann die Augen, welche mit einem weißen Garn angebracht

Schritt 3
Die Füße werden mit dem roten Garn auf die Vorderseite der Wärmflaschenhülle (oder wo auch immer) genäht und zuletzt wird der Pinguinkörper auf die auf der Wärmflaschenhüllenvorderseite angebrachten Füße gelegt und mit dem Schwarzen Garn einmal komplett umrandet.
werden.



Und so geht die Wärmflaschenhülle

Schritt 1

Schnittmuster zweimal ausdrucken, dabei wird einmal die erste und die zweite Seite zusammengeklebt, das wird die Vorderseite, bei der zweiten Version wird bei der oberen Hälfte noch 6cm zugegeben (siehe Schnitt) und die untere einfach so ausgeschnitten, das wird die Hinterseite. Aus dem Stoff zuschneiden.

Schritt 2
Das Schrägband entlang der unteren Kante des oberen Teils der Rückseite der Wärmflasche anbringen. Oberes Teil auf das untere Teil legen, sodass beide Teile so groß sind wie das Vorderteil der Wärmflasche (sie Markierung auf dem Schnittmuster). Am Rand zusammensteppen. Druckknopf anbringen.

Schritt 3
Vorderteil und Hinterteil Rechts auf Rechts aufeinanderlegen und einmal rumsteppen. Oben offenlassen. Wenden.

Schritt 4
Schrägband einmal um die obere Öffnung legen und feststeppen. Bei Bedarf aus dem Restschrägband eine Schlaufe formen und anbringen.



Schritt 5
Wärmflasche reinstecken, Wasser kochen, reinfüllen, zuschrauben, nicht mehr frieren.