Donnerstag, 5. April 2012

Beste Leben

Braun, Blond und erholt aus dem Urlaub wieder da. Ein echt ursprünglicher Urlaub auf einer faszinierenden Insel. Jedes Eckchen sieht anders aus, auf der einen Seite scheint die Sonne auf die vertrocknete Steppe, von der aus man zur Rechten auf den grünen Golfrasen vom einzigen Luxushotel blicken kann, zur Linken auf verlassene Dörfer mit verfallenen Hütten, auf der anderen Seite ist es bedeckt und die deutschen Hippies und Aussteiger hocken nackt in ihren Wohnhöhlen, während irgendwo anders ein Gomero seine Kartoffeln mit dem Stauseewasser wässert und seine Ziegen beschimpft und irgendwo noch anders weiße Touris auf dem schwarzen Strand liegen.


Dazwischen wir drei, der verrückte Freund, die liebe Gute und Ich. Jeder einen Rucksack, für zwei Wochen zuhause im Zelt. Das Klo ein Erdloch, die Dusche ein See oder der Atlantik,der Herd ein kleiner Gaskocher, das Bett eine Isomatte welche wahlweise im Zelt, in leerstehenden Häusern, in Höhlen oder am Strand ausgebreitet wird und die Freiheit.


Die Wohnhöhlenlandschaft in den Bergen.
Das verrückte Dings kann seinem Kletterdrang schwer widerstehen
Drei Tage durch die Berge. Die Sonne produzierte 25°, was angesichts des seit einem Jahr ausgebliebenen Regens nicht gut für die Vegetation, aber doch gut für sonnenhungrige Urlaubsmenschen war.
Mitten im Nichts, gibt es eine Ansammlung von Häusern, mit denen sich einmal jemand die Mühe machte, sie wieder herzurichten, dass sie als Isomattenausrollplatz für müde Wandersmenschen dienen können.








Ein magischer Ort. Man sagt, die Landschaft verschwindet, wenn sie sich unbeobachtet fühlt.



 Es fühlt sich nicht schlecht an, mit dem Kopf in den Wolken zu stecken und einfach... zu sein.

Wer suchet der findet

Häuser. Überall Häuser. Man geht und geht und dann ist da ein Haus. Verlassen von den Leuten, die dort einmal zuhause waren. Und dann geht man rein. Fühlt sich wie ein Eindringling, obwohl die Tür offen stand. Steht da, wo einmal gelebt wurde. Findet Überreste von dem Leben der früheren Bewohner, findet Überreste von anderen Eindringlingen. Fragt sich, wie die Leute waren, auf dessen Spuren man wandelt, die man überwandelt.


Vielleicht findet man Zeichen an den Wänden, von Menschen, die etwas zu sagen haben, oder es wenigstens glaubten. Vielleicht findet man Überreste eines Pferdes, welches die Flüchtenden nicht begleiten konnte. Vielleicht findet man einen Brunnen im Boden, mit Wasser darin. Vielleicht ein Bett, in dem mal jemand schlief, vielleicht ein Löchlein, in dem mal ein Holzwurm wohnte. Wir waren Spurensucher und -finder.

Wir fanden Plätze an denen man schlafen konnte. Wir fanden Möglichkeiten, alltäglich gewordene Dinge auf alte, für uns neue Weise zu verrichten. Wir fanden ein Stück Natur, ein Stück Kultur und wir fanden uns.









War schön, toll und wunderbar!

6 Kommentare:

  1. Oh wie cool! Und dann auch noch zwei Wochen!

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  2. toll!! was für ein beeindruckender post. da bekomme ich lust auch wieder so einen urlaub zu machen.
    auf welcher insel wart ihr denn?
    wir waren mal für 8 tage auf korsika wandern allerdings haben wir nicht in der wildniss geschlafen sondern auf den campingplätzen an denen wir vorbeikamen.
    war schon eine tolle zeit!

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    1. Dankeschön =)

      Wir waren auf La Gomera, eine der Kanarischen Inseln (kann ich echt nur empfehlen). Nach Korsika wollte ich auch unbedingt mal, ich bin nach dieser tollen Erfahrung total im Reisefieber und habe Fernweh. Hier ist es so kalt und so viele Menschen auf der Straße haben schlechte Laune und tragen diese auch noch nach außen...

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  3. sieht traumhaft schön aus =)
    Liebe Grüße (:
    http://angeyherzi.blogspot.de/

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  4. Hach schön, habe gerade William Fitzsimmons gehört, während ich deinen Blogbeitrag gelesen habe. Tolle Bilder und Du hast mit Sicherheit viel erlebt. Toll! :)

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