Donnerstag, 18. Oktober 2012

Ikea Hack Tutorial

Jeder kennt Moppe, das ziemlich langweilig aussehende und vielleicht ein bisschen hässliche aber ungemein praktische Schubladensortimentsschränkchen.

Und jeder zweite hat Moppe zuhause. Für Wachsmalstifte, Schrauben, Nähgarn, Murmeln und ähnlichen Kleinkram diente er als Herberge bei mir. Aber so ein unhübsches Möbelstück....

Eine alternative Verstaumethode für meinen Kruschlkram wäre dann ein kleines weißes Schränkchen gewesen, welches aber mion Euronen in einem mittelteuren Designladen gekostet hätte.

Zum Glück kann das Äffchen handwerkern. Und mir mein eigenes Designerteil sägen.


Was man dafür braucht:
Moppe
eine Stichsäge
Leim
Schleifpapier
Lack
Sechs verschiedene Schubladenknäufe

Und so gehts:

Schritt 1
Mit Bleistift anzeichnen wo man langsägen möchte. Der hintere Teil mit der Rückwand bleibt stehen. Mein Schränkchen ist 11cm.

Schritt 2
Sägen. Dabei beachten dass das Sägeblatt der Stichsäge nicht an die einzelnen Etagen anstößt und abbricht.

Schritt 3
Die Schubladen auch auf 11 cm Tiefe sägen. Dazu den hinteren Teil absägen, den Mittelteil rausschneiden und die hintere Platte wieder rankleben.

Schritt 3a
Um für ein bisschen für Abwechslung zu sorgen (Moppes Schubladen sind ja alle gleichgroß), hat mir das Äffchen eine Schublade Quer gestellt und mit der anderen die entstandene Lücke gefüllt. Also habe ich nun eine Minischublade (Foto rechts, die ganz obere) und eine breite Schublade (Foto rechts, unten)

Schritt 4
Alle Ecken und Kanten abschleifen und Leimreste entfernen.

Schritt 5
Kanten mit Klebeband abkleben und Schränkchen lackieren.
Von Außen ist mein Schränkchen cremeweiß lackiert, von innen Mahagoni.

Schritt 6
Kleine löcher in die Schubladen (die Seite ohne Reingreif-Kuhle) vorbohren und Knäufe anbringen.

Schritt 6a
Optional:
Hinten Ösen anbringen um das Schränkchen an die Wand zu hängen.
Fertig.


Donnerstag, 11. Oktober 2012

Wissenschaft, die Wissen schafft

Die Qual ist vorüber, 5 Hausarbeiten sind geschrieben, erholt habe ich mich auch aus meiner lethargischen Phase die folgte. Aber eine Frage stellt sich mir: Warum müssen wissenschaftliche Texte so wissenschaftlich geschrieben sein?
Ich verstehe ja die Absicht dahinter: Man ist nicht umsonst Wissenschaftler, hat sich nicht umsonst durch etliche Studien und andere wissenschaftliche Texte gequält, man ist also verdammt eloquent. Und man möchte im Bunde der anderen Wissenschaftler nicht auffallen, indem man einen Mangel an eben dieser Eloquenz vorweist.
Eine Freundin hat es folgendermaßen ausgedrückt: Man fühlt sich geil. Um diese unübertreffliche Geilheit zu behalten, muss man so schreiben, dass der Pöbel einen weder versteht, noch widerlegen kann, weil sonst wär man nicht mehr so geil. Und dann schreibt man eben so, dass fast keiner die Chance hat diese Texte zu verstehen.
Aber widerspricht das nicht Konfuzius, der forderte: "Bildung soll für alle zugänglich sein"?
Wie denn, soll sich jemand selbstständig weiterbilden, der nicht die Chance hat solche Texte zu verstehen? Wie denn soll die Bildung für alle zugänglich sein, wenn sie zwar in der Praxis zugänglich ist, nicht aber in der Theorie? Bildung den Gebildeten?

Mein allerliebstes Beispiel kommt von Judith Butler, mit der ich die Ehre hatte mich Hausarbeitentechnisch zu befassen (danke auch).
Die hat verdientermaßen den Preis für schlechtestes Schreiben bekommen:

"The move from a structuralist account in which capital is understood to structure social relations in relatively homologous ways to a view of hegemony in which power relations are subject to repetition, convergence, and rearticulation brought the question of temporality into the thinking of structure, and marked a shift from a form of Althusserian theory that takes structural totalities as theoretical objects to one in which the insights into the contingent possibility of structure inaugurate a renewed conception of hegemony as bound up with the contingent sites and strategies of the rearticulation of power."
Auf Deutsch: Ganz so leicht, wie sich die Marxisten die Welt erklären, ist sie nicht.
(Quelle)

Ich plädiere für eine besser verständliche Wissenschaft und ein somit gewährtes angenehmeres StudierenSchrägstrichHausarbeitenschreiben. Darauf nen Toast. Und nen Tee!