Was hat
1395 Teile, frisst
1000m Garn, vielviel Geld und noch mehr Zeit? Oder anders gefragt: Womit habe ich die vergangenen
sechs kostbaren Wochen verbracht?
Nein, ich habe mir kein Baby-Frankensteinsmonster zugelegt. Und auch keinen garnfressenden Roboter.
Der Freund hatte lediglich Geburtstag. Und ich habe
eine Heldendecke genäht....
Und habs total unterschätzt.
Schon beim Materialbesorgungsbummel sagte meine liebe Kollegin leicht schockiert ( ich arbeite ja gottseidank im besten Stoffladen der Welt) "uh, da hast du dir aber viel vorgenommen" und auf mein abwinkendes "Ach quatsch, ich hab doch noch eine gute Woche Zeit" sagte sie "das muss ein guter Freund sein".
Ja, er ist in der Tat ein guter Freund. Und er darf sich schonmal überlegen wie er das
Zeit seines Lebens irgendwie ausgleichen kann.
Aber nein, ich tu sowas ja gern. Und
er hat sich gefreut, der kleine Held. Und wenn er glücksselig lächelnd unter seiner decke liegt,
erfüllt es mein Herz mit Freude.
Was man dafür braucht:
Vorlage
Schablone, ein Papprahmen von 6x6 cm Außen mit einem 5x5 cm Ausschnitt Innen
Stoff (Je nachdem welches Bild man näht)
Steppstoff für die Rückseite
Garn
Schere oder Rollschneider und Matte
Geduld vielvielviel davon
Und so gehts:
Schritt 1 - Vorbereitungen
Eine Pixelige Vorlage ist wichtig. Ich habe mir
ein Bügelbild ausgesucht, die sind leicht umzusetzen. Am besten zählt man durch wie viele Teile die Vorlage hat und überlegt sich nochmal
ob man das wirklich wirklich tun möchte.
Wenn ja, dann sollte man sich überlegen wie groß die Decke sein soll und rechnet sich dann aus wie groß die Teile sein sollen um diese Größe zu erreichen. Da gibt es bestimmt eine schlaue Formel für, ich hab mit ein bisschen Rumprobieren rausbekommen, dass wenn meine Quadrate 5x5 cm Groß sind, die Decke ca 1,90m x1,50m groß wird.
Dann kann man sich nochmal überlegen ob man d
as wirklich wirklich tun möchte, noch hat man die Chance es einfach zu lassen.
Wer sich immer noch nicht belehren lassen möchte, der bastelt sich eine Schablone und geht Stoff einkaufen.
Schritt 2 - Quadrate
Man zählt auf der Vorlage durch wie viele Quadrate man von welcher Farbe braucht, legt die Schablone auf den Stoff, malt einmal außen rum und innen rum. Ich habe einfach einen Kugelschreiber benutzt.
Kreide hält zu wenig gut.
Wer
Profi ist, benutzt
eine Schneidematte und einen Rollschneider um die Quadrate auszuschneiden. Wer Zeit hat, nimmt ne Schere.
Schritt 3- Streifen nähen
Ich dachte ja tatsächlich, dass wenn ich
alle Quadrate ausgeschnitten habe, ich das Schlimmste hinter mir habe. Ha!
Man legt sich ein Kissen auf den Stuhl vor der Nähmaschine, weil man dort
lange, lange sitzen wird.
Dann fügt man die Quadrate zu Streifen zusammen und orientiert sich immer an der Vorlage.
Tipp für Faule: Ich habe den Schwarzen Hintergrund nicht aus Schwarzen Quadraten genäht, das war mir zu doof.
Ich habe Streifen ausgeschnitten. Erstens wirkt dadurch
der Held plastischer und zweitens hat man nicht noch mehr Arbeit an der Backe.
Schritt 4 - Streifen zusammenfügen
Ich dachte ja tatsächlich,
dass, wenn ich alle Streifen genäht hätte, ich das Schlimmste hinter mir hätte. Ha.
Jetzt geht es daran die Streifen zu einer großen Decke zusammenzufügen. Wichtig ist es, Naht auf Naht zu stecken, damit man
den Held am Ende auch anständig erkennt.
Schritt 5 - Decke vervollständigen
Ein
Deckungsgleiches (Wortwitz höhö) Stück aus dem Steppstoff schneiden, rechts auf rechts legen, an drei Seiten steppen und wenden. Die Seite die noch offen ist schließen. Dann mit ca 10 cm Abstand zum Rand der Decke einmal herumsteppen, damit die
Decke sich nicht verzieht.
Schritt 6
Wenn man es bis hier hin geschafft hat, ist man fertig.
Fix und fertig.
Verschenken.
Und an der
Freude des Beschenkten freuen.
Oder behalten. Und
an der eigenen Freude freuen.