Braun, Blond und erholt aus dem Urlaub wieder da. Ein echt
ursprünglicher Urlaub auf einer
faszinierenden Insel. Jedes Eckchen sieht anders aus, auf der einen Seite scheint die Sonne auf die
vertrocknete Steppe, von der aus man zur Rechten auf den grünen Golfrasen vom einzigen Luxushotel blicken kann, zur Linken auf verlassene Dörfer mit
verfallenen Hütten, auf der anderen Seite ist es bedeckt und die
deutschen Hippies und Aussteiger hocken nackt in ihren Wohnhöhlen, während irgendwo anders ein Gomero seine Kartoffeln mit dem Stauseewasser wässert und seine Ziegen beschimpft und irgendwo noch anders weiße Touris auf dem schwarzen Strand liegen.
Dazwischen wir drei,
der verrückte Freund, die liebe Gute und Ich. Jeder einen Rucksack, für zwei Wochen zuhause im Zelt. Das Klo ein Erdloch, die Dusche ein See oder der Atlantik,der Herd ein kleiner Gaskocher, das Bett eine Isomatte welche wahlweise im Zelt, in leerstehenden Häusern, in Höhlen oder am Strand ausgebreitet wird und die
Freiheit.
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Die Wohnhöhlenlandschaft in den Bergen.
Das verrückte Dings kann seinem Kletterdrang schwer widerstehen |
Drei Tage durch die Berge. Die Sonne produzierte 25°, was angesichts des seit einem Jahr ausgebliebenen Regens nicht gut für die Vegetation, aber doch
gut für sonnenhungrige Urlaubsmenschen war.
Mitten im Nichts, gibt es eine Ansammlung von Häusern, mit denen sich einmal jemand die Mühe machte, sie wieder herzurichten, dass sie als Isomattenausrollplatz für müde Wandersmenschen dienen können.
Ein magischer Ort. Man sagt, die Landschaft verschwindet, wenn sie sich unbeobachtet fühlt.
Es fühlt sich nicht schlecht an, mit dem Kopf in den Wolken zu stecken und einfach... zu sein.
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Wer suchet der findet |
Häuser. Überall Häuser. Man geht und geht und dann ist da ein
Haus. Verlassen von den Leuten, die dort einmal
zuhause waren. Und dann geht man rein. Fühlt sich wie ein
Eindringling, obwohl die Tür offen stand. Steht da, wo einmal gelebt wurde. Findet Überreste von dem Leben der früheren Bewohner, findet Überreste von anderen Eindringlingen. Fragt sich, wie die Leute waren, auf dessen
Spuren man wandelt, die man
überwandelt.
Vielleicht findet man
Zeichen an den Wänden, von Menschen, die etwas zu sagen haben, oder es wenigstens
glaubten. Vielleicht findet man Überreste eines Pferdes, welches die
Flüchtenden nicht begleiten konnte. Vielleicht findet man einen Brunnen im Boden, mit
Wasser darin. Vielleicht ein Bett, in dem mal jemand schlief, vielleicht ein Löchlein, in dem mal ein Holzwurm wohnte. Wir waren
Spurensucher und -finder.
Wir fanden Plätze an denen man schlafen konnte. Wir fanden Möglichkeiten, alltäglich gewordene Dinge auf alte, für uns neue Weise zu verrichten. Wir fanden ein Stück Natur, ein Stück Kultur und wir fanden uns.
War schön, toll und wunderbar!